07.03.2024


Ersatzneubauten aus einer Hand

Die Bereuter Baugrubentechnik AG führt am Hönggerberg in Zürich Rückbau- und Baugrubenarbeiten für Ersatzneubauten einer Baugenossenschaft aus. Für die Hochbauten übergibt sie den Stab an die Kollegen der Bereuter Bau AG.

Ersatzneubauten aus einer Hand


Sämi Bisceglia, Chauffeur des Bereuter Werkhof-Teams millimetert seinen Kranlastwagen rückwärts durch die Quartierstrasse. Links sind ein paar Fingerbreit Luft bis zur weissen Bauwand, die am Strassenrand steht – rechts nicht viel mehr bis zu den Absperrlatten des laufenden Leitungsbaus. Was für den Laien knifflig aussieht, ist für den erfahrenen Chauffeur ein Klacks. In einem Schwung manövriert er seinen Fünfachser auf den Bauplatz der Bereuter Baugrubentechnik AG (BGT). Dort hievt er den grossen Sieblöffel auf die Ladefläche, sichert ihn, und macht sich wieder auf den Weg. 

Auf dem Grundstück, wo jetzt die Erdarbeiten laufen, standen bis letzten Herbst zwei langgezogene Mehrfamilienhäuser der Baugenossenschaft Im Michel (BGIM) aus den 1950er-Jahren. Die Genossenschaft setzt eine Gesamterneuerungsstrategie um. Im Zuge derer wurden Ersatzneubauten für die 50er-Jahre- Häuser am Hönggerberg in Zürich geplant. Für die Ausführung vertraut die Bauherrschaft auf die Bereuter- Gruppe, an die das Tiefbau- sowie das Baumeisterlos vergeben wurde. «Der Auftrag der BGT umfasst den Rückbau von Wohnhäusern und Tiefgarage, die Baugrubensicherung, den Aushub sowie Pfahlarbeiten», sagt Markus Vanoni, Bauführer und Kalkulator der BGT. Im November 2023 starteten die Rückbauarbeiten. Anfang Februar machten sich die Tief- und Spezialtiefbauer an den Aushub sowie die Grubensicherung.

Bereuter Baugrubentechnik AG


Vorsicht: 22‘000 Volt!

Gesamthaft werden für die neue Bebauung bis in den Frühling hinein knapp 9000 Kubikmeter Aushub abgeführt. Gesichert wird die Grube hangseitig mit einer Nagelwand mit 155 Nägeln sowie durch 26 vorgespannte Anker. Die 13 Meter langen Anker werden unter die Strasse gebohrt, die direkt oberhalb des Grundstücks verläuft. Es ist der langjährigen Erfahrung von BGT-Bauführer Vanoni zu verdanken, dass der unter dem Trottoir verlaufenden EWZ-Hauptleitung mit 22 Kilovolt Spannung die nötige Aufmerksamkeit geschenkt wurde, bevor sein Team mit den Bohrarbeiten startete. Auf seinen Hinweis wurden die Hauptleitung sondiert und die Bohrverläufe markiert – und damit sichergestellt, dass die Leitung nicht perforiert wird. Für die Dauer der Bohrarbeiten werde sie aus Sicherheitsgründen dennoch abgeschaltet, sagt Vanoni. Beim Baustellenbesuch Mitte Februar sind bereits mehrere Anker gesetzt. Bohr-Maschinist José Rebelo ist mit seinem Team dabei, das Strassenbord mit Bewehrung und Spritzbeton zu unterfangen, bevor weitere Bohrungen folgen. Auf einer Anhöhe stehen Bohrgerät, Gestängemanipulator sowie die Bohrgestänge bereit, um wieder zur Sache zu gehen. 

Am anderen Ende des Bauplatzes ist Maschinist Antonio de Oliveira mit dem 70-Tonnen-Bagger dabei, den Aushub in grossen «Bissen» fortzuführen. Dabei legt er die angrenzende Tiefgaragenwand Löffel für Löffel frei. Die angrenzenden Häuser mitsamt Tiefgarage gehören ebenfalls der BGIM. Die bestehende Garage wird geöffnet und unter die Ersatzneubauten erweitert. Dies hat den Vorteil, dass keine separate Zufahrt erstellt werden muss. 


Win-Win 

Die Tiefgaragenerweiterung sowie die zwei Ersatzneubauten werden von den Kollegen der Bereuter Bau AG erstellt. «Indem wir die Arbeiten von Rückbau über Tief- und Spezialtiefbau bis zum Hochbau aus einer Hand ausführen, können wir einen effizienten Bauablauf gewährleisten », sagt Vanoni. So entsteht für den Auftraggeber grosse Verlässlichkeit bei kontinuierlicher Qualitätsorientierung und für die Bereuter-Gruppe gutes Synergiepotenzial. Wenn die Tiefbauer voraussichtlich im Mai die Baugrube an die Kollegen «weiterreichen », werden beispielsweise die Kanalisationsgräben oder auch die Gräben für die Erdsonden bereits ausgehoben sein. «Ein Gewinn für alle Beteiligten», sagt Vanoni.